AMS vom 07.08.02

Im April 2003 legt smart im lothringischen Werk Hambach eine zweite Modellreihe auf: den Roadster und das Roadster Coupé. Die Typbezeichnungen weisen schon darauf hin, dass es sich gleich um zwei offene Autos handelt.

Beide sind im Karosserierohbau identisch, haben auch dieselbe Verdeck-Mimik. Sie unterscheiden sich nur im Heckbereich, wo das Coupé unter einer schrägen gläsernen Abdeckung noch einen 100-Liter-Stauraum bereithält.

Als Wetterschutz dient ein Textildach, das geöffnet hinter den Sitzen aufgerollt ist und sich elektrisch zuziehen lässt. Für den Wintereinsatz gibt es gegen Aufpreis ein zweiteiliges Hardtop, das im Heck mitgenommen werden kann.

In geöffnetem Zustand können zusätzlich die beiden Längsholme zwischen Windschutzscheibenrahmen und Überrollbügel demontiert werden. Die Teile finden im vorderen Gepäckraum Platz, in dem auch eine Getränkekiste untergebracht werden kann.

Beide Versionen basieren auf dem smart City Coupé und Cabrio, haben also die markentypische Tridion-Sicherheitszelle und sind zweisitzig. Gegenüber dem City-Smart wurde jedoch die Spurweite um 55 Millimeter vergrößert und der Radstand um einen Meter verlängert.

Im Vergleich zu den Studien wurde die Karosserie um 20 Zentimeter gestreckt, um die Crashnormen besser erfüllen zu können. Trotzdem sind Roadster und Coupé mit 3,43 Meter Gesamtlänge immer noch sehr kompakte und mit rund 790 Kilogramm Leergewicht auch sehr leichte Autos.

35 Prozent aller Bauteile sind mit denen des Ur-smart identisch, vor allem kostenintensive Komponenten wie Achsen, Motor, Getriebe, Lenkung, Bremsen, Elektrik und Elektronik. Der Dreizylinder-Turbo wird jedoch im Hubraum auf 700 ccm vergrößert und in der Leistung auf 82 PS erhöht.

Damit soll das hinterradgetriebene Leichtgewicht in 11,9 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen und 180 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichen. Der Benzinverbrauch soll im gemischten Betrieb bei rund sechs Litern liegen. Tankinhalt: 35 Liter.

Tuner Brabus wird Roadster und Roadster Coupé von Anfang an in einer offiziell von Smart angebotenen Hochleistungsversion mit etwa 100 PS liefern. Am anderen Ende gibt es noch eine 65-PS-Einstiegsmotorisierung, die allerdings dem Roadster vorbehalten bleibt. Smart möchte nämlich das Coupé über dem Roadster positionieren.

Als Getriebe dient die bekannte automatisierte Sechsgangschaltung, an der intensiv gearbeitet wird, um die Schaltpausen zu verkürzen und im Automatikmodus das Ansprechverhalten zu verbessern. Zusätzlich gibt es zwei Schaltpaddel rechts und links hinter dem Lenkrad. Serienmäßig sind beide Autos mit ESP ausgerüstet. Auf Wunsch gibt es Servolenkung und breitere Reifen (205er- statt 185er-Format).

Der Grundpreis für den 65-PS-Roadster wird bei rund 15 000 Euro liegen. Obwohl er in der technischen Auslegung und in der Kompaktheit ein neues Segment eröffnet, hat Smart als Konkurrenten Roadster wie Mazda MX-5 und Fiat Barchetta, aber auch Opel Speedster ausgemacht.

Der Break-Even in Hambach wird bei 8000 bis 10 000 Einheiten jährlich erreicht, insgeheim rechnet Smart aber mit dem Doppelten.