Motorpflege
Wie hält das Triebwerk am
längsten?
Wer in sein Auto steigt und den kalten Motor mit
regelmäßigen Gasstößen zum Aufheulen bringt, darf sich nicht wundern, wenn der
Antrieb bald gar keinen Ton mehr von sich gibt. Grundsätzlich gilt: Im großen
Gang bei geringer Drehzahl zu fahren, erhöht die Lebensdauer des Aggregats. Aber
auch bei warmem Motor sollte nach Möglichkeit mit geringer Drehzahl gefahren
werden.
Grundsteine für die Lebensdauer eines Motors werden schon bei der
Herstellung gelegt. Je geringer die Fertigungstoleranzen, desto besser für die
Motoren. Den weiteren Lebensweg bestimmt der Autofahrer. Bereits die ersten
gefahrenen Kilometer können über die Zuverlässigkeit des Antriebes entscheiden.
Beim Einfahren die Angaben der Hersteller beachten und den Motor nicht
überfordern. Auch sollte das Triebwerk auf den ersten 1.000 Kilometern
unterschiedlichen Fahrsituationen ausgesetzt werden: Autobahn, über Land, mit
und ohne Lasten!
Zu Beginn einer Fahrt sollte der Motor möglichst schnell
seine Betriebstemperatur erreichen. Wer die Möglichkeit hat, sollte zu Beginn
Strecken mit Steigungen fahren. Der Motor wird dadurch stärker gefordert und
wärmt sich schneller auf. Den Antrieb an Ampelanlagen mit langen Wartezeiten
ganz abzuschalten, senkt nicht nur den Spritverbrauch, schont auch den
Motorverschleiß und trägt somit zu einer längeren Lebenszeit bei.
Für
Fahrzeuge, die hauptsächlich Kurzstrecken fahren, kann sich die Anschaffung
einer Standheizung lohnen. Die erwärmt den Motor schneller und vermeidet so
negative Einflüsse wie kaltes Öl und kalte Zylinderwände. Bei der Wahl des
Motoröls müssen unbedingt die Herstellerangaben beachtet werden. Sie legen
konstruktionsbedingte Mindestanforderungen fest. Eine regelmäßige Kontrolle des
Ölstands ist sinnvoll. Allerdings sollte man auch darauf achten, nicht zu viel
Schmierstoff einzufüllen. Das überflüssige Öl wird von der Kurbelwelle
"schaumig" geschlagen, gelangt dann über die Kurbelhausentlüftung zur
Verbrennungsluft und über die Zylinder in den Auspuff. Dort kann es dem
Katalysator schaden!
Bei Benzinmotoren besteht die Gefahr, dass sich bei
kaltem Motor Kraftstoffdämpfe an der Zylinderwand niederschlagen. Diese waschen
den Ölfilm ab und verdünnen das Öl. Beim Dieselmotor besteht diese Gefahr nicht.
Neben der Wahl der Schmierstoffe hat beim Benziner der Treibstoff positiven
Einfluss auf die Lebensdauer des Motors. Die vom Hersteller geforderte Oktanzahl
sollte nicht unterschritten werden. Eine so genannte klopfende Verbrennung als
Folge kann sonst die Kolben schädigen.
Dennoch gilt: Eine
300.000-Kilometer-Garantie kann kein Motorhersteller geben - auch bei strikter
Beachtung aller Pflegemaßnahmen!
Quelle: AMS-TV