smart roadster club

Spiegel online vom 30.01.03
Datum: Montag, 31. März 2003 um 12:33 Uhr
Topics Presse


Spiegel online vom 30.01.03
<font size="2" face="Courier New, Courier, mono">smart roadster </font><font face="Courier New, Courier, mono">

<font size="5">Rasantes Remake</font>


<font size="2">Von Jürgen Pander </font>


Mit der neuen Baureihe, überhaupt erst der zweiten der Marke, möchte
die Daimler-Chrysler-Tochter Smart das "leider verschwundene" Marktsegment
der klassischen Roadster wiederbeleben, wie Smart-Chef Andreas Renschler sagt.
Der Plan wird wohl nur teilweise gelingen.


Es gibt natürlich längst rassige, zweisitzige Cabriolets, die als
Roadster vermarktet werden und sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Smart
jedoch glaubt, dem klassischen Ideal der offenen Sportwagen, "bei denen
nicht Komfort im Vordergrund stand, sondern das hautnahe Erleben der Natur und
das reine Fahrerlebnis" (Renschler), mit seinen neuen Modellen am nächsten
zu kommen. Der Smart-Chef betont vor allem das "exzellente Leistungsgewicht",
das seine Ingenieure in den vergangenen 36 Monaten Entwicklungszeit dem Auto
antrainierten.


Was damit gemeint ist? Der Quotient aus Gewicht durch Motorleistung, der ein
Richtwert für die Agilität und Spritzigkeit eines Autos ist. Beim
Smart Roadster liegt dieser Wert bei 9,6 Kilogramm je PS. Damit übertrifft
das Remake die von Renschler genannten Vorbilder aus den 50er- und 60er-Jahren
wie Fiat 850 Cabrio (14,1 kg/PS), Austin Healey Frogeye (13,5 kg/PS) oder Triumph
Spitfire (11,3 kg/PS). Sein Fazit: "Uns ist es gelungen, das ultimative
Roadsterfahrgefühl wiederzubeleben."


Es stimmt schon: Der niedrige Schwerpunkt, die tiefe Sitzposition, die gute
Balance aufgrund des Heckmotors sowie die maximale Spreizung der Räder
an die Ecken der Karosserie ergeben eine tolle Straßenlage. Der neue,
sportliche Smart ist ein Auto für kurvige Landstraßen. Je mehr Kehren
das Tempo drosseln, desto besser kommt der durchaus quirlige Dreizylinder-Turbomotor
mit vergleichsweise üppigen 82 PS (60 kW) zur Geltung.


Leider fällt in solchen Situationen umso deutlicher auf, dass ein automatisiertes
Sechsgang-Schaltgetriebe wohl eine günstige, aber nicht die beste Lösung
ist, um die Kraftverteilung zu organisieren. Die deutlich spürbaren Schaltpausen
kommen häufig überraschend. Etwas besser geht es im manuellen Modus,
bei dem die Gangwechsel per Tastendruck am Lenkrad eingeleitet werden (Aufpreis
290 Euro). Und weil wir gerade beim Kritisieren sind: Auch die Lenkung dürfte
angesichts der oben zitierten Ansprüche durchaus straffer und direkter
ausgelegt sein.


Viele andere Details sind prima gelungen. Das Design zum Beispiel. Obwohl sich
die neue Modellreihe 35 Prozent der Bauteile mit dem bekannten City Coupé
teilt, sieht man davon nichts. Die Karosserie interpretiert Smart-Charakteristika
wie Zweifarbigkeit oder die sichtbare Sicherheitszelle auf frische, sportliche
Weise. Optisch macht der Wagen Tempo: Wuchtige Radhäuser, Breitreifen,
gestreckte Fronthaube, fetter Überrollbügel und ein knackiges Stummelheck
sehen klasse aus. Die beiden Varianten Roadster und Roadster-Coupé unterscheiden
sich übrigens ausschließlich durch ihre Heckgestaltung: Beim Roadster
ist es gestuft, das Roadster-Coupé trägt eine Glaskuppel. Als Nebeneffekt
variiert das Stauvolumen der beiden Varianten zwischen insgesamt 145 und 248
Liter, wovon jeweils 59 Liter auf das Gepäckfach unter der Fronthaube entfallen.
Die Dachkonstruktion ist, eigentlich Roadster-untypisch, ziemlich ausgeklügelt.
Der Kunde hat die Wahl zwischen zwei festen Dachschalen oder einem Stoffverdeck,
das sich bei jedem Tempo per Knopfdruck öffnen oder schließen lässt.
Zusätzlich können die beiden Seitenholme ausgeklinkt werden. Doch
auch bei maximaler Offenheit sitzt man im Smart Roadster weitaus geborgener
als in anderen Cabriolets, was auf den feststehenden, breiten Überrollbügel
hinter den Kopfstützen zurückzuführen ist. Das Gute daran: Die
Windwirbel bleiben auch bei forschem Tempo moderat.


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<font face="Courier New, Courier, mono">Was uns nicht ganz so gut gefiel, ist
das Innenraumdesign des Wagens: Das Lederlenkrad ist etwas zu groß und
klobig geraten, die Armaturentafel sieht sehr zerstückelt aus. Hier fehlt
eine schwungvolle Linie, die dem Interieur mehr Pep und optische Größe
geben würde. Zur Ausstattung: ABS, ESP, automatische Anfahrhilfe, zwei
Airbags und elektrische Fensterheber sind Serie. Wer es gerne üppiger hätte,
muss zuzahlen. Zum Beispiel 630 Euro für das "Sicherheit Plus-Paket"
mit Nebelscheinwerfern, elektrisch verstell- und beheizbaren Außenspiegeln
und Seitenairbags; oder 810 Euro für das "Komfort-Paket" mit
Bordcomputer, elektrischer Servolenkung, Tempomat und Scheibenwischerautomatik.
Extra kosten auch Fußmatten (ab 23 Euro), hübsche Leichtmetallräder
(ab 400 Euro) oder Sitzheizung (260 Euro). Darüber hinaus bietet Smart
ein ganzes Liebhaber-Sortiment vom Fleckentferner bis zum Insektenlöser,
vom Imprägnierspray bis zur Verdeckpflegebox an. Und natürlich allerlei
spezielle Kleidungsstücke, Taschen und Koffer sowie Accessoires. Bei den
durchaus strammen Basispreisen (Roadster: 18.330 Euro / Roadster-Coupé:
19.950 Euro) ist das Roadster-Remake also ein teures Vergnügen. Etwas günstiger
wird es ab dem Sommer. Dann folgt die Roadster-Variante mit dem 60-PS-Motor
(45 kW), die ab 14.990 Euro verkauft wird.
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