Zwei Autos, die wenig mehr Hubraum haben als ein halber Maßkrug. Das Smart Roadster Coupé gegen den neuen Daihatsu Copen.
Vergleichstest: Daihatsu Copen - Smart Roadster Coupé
Show-Down der Bonsai-Roadster: Gigantische 659 Kubikzentimeter gegen übermächtige 698. Zwei Autos, die wenig mehr Hubraum haben als ein halber Maßkrug. Das Smart Roadster Coupé gegen den neuen Daihatsu Copen.
Karosserie
Daihatsu will mit dem Copen das Spießer-Image loswerden, denn die sonstigen Modelle aus dem Hause sind eher quadratisch, praktisch - und keine Hingucker.
Copen ist eine Verschmelzung der Worte Compact und Open. Ein Auto wie eine Antithese zu Flaggschiffen à la Mercedes SL. Was dieses Auto zum Publikumsliebling machen dürfte, sind die Form und die Länge von nur 3,39 Meter.
Im Innenraum des Daihatsu Copen setzt sich eben nicht das sportlich-edle Roadster-Styling fort, wie es beschönigend in der Pressemappe heißt. Abgesehen von den recht nett anzusehenden Rundinstrumenten herrscht im Innenraum Japan-Style der 80er Jahre vor.
Gerade mal 14 Liter fasst der Kofferraum bei geöffnetem Verdeck. Immerhin ein größeres Handschuhfach.
Der Smart ist noch 20 Kilogramm leichter, nicht zuletzt wegen des Stoff-Verdecks. Um den Smart in einen Roadster zu verwandeln, braucht es einige Handgriffe mehr. Gerade, um die Dachholme zu entfernen und zu verstauen. Mit etwas Übung geht es zwar ein bisschen schneller, doch umständlich bleibt es allemal.
Der Smart Roadster: Wir mögen sein markantes Gesicht. Auch das Design des Innenraums gefällt, wobei die Farbe Grau überwiegt. 135 Euro zusätzlich kostet die Ladedruckanzeige für den Turbo. Mit 3,42 Meter ist der Smart nur 3 Zentimeter länger als der Japaner.
Fahrdynamik
Roadsterfahren ist Autofahren in Reinform. In beiden Autos sitzt man fast auf der Straße, Porschefahrer grüßt man auf Augenhöhe. Jeder vorüberfahrende Golf erscheint wie ein hochbeiniger Geländewagen.
Wenn der Smart mal läuft, macht er richtig Laune. Heckantrieb, breitere Reifen, Schaltflossen am Lenkrad, Turbo. Das sind wichtige Zutaten, um ein Auto für die Spaßgesellschaft zu bauen. Der Smart Roadster bringt Go-Kart-feeling, ist ein Kurvenfresser, macht Sportwagen-Laune.
Doch man darf diesen japanischen Floh nicht unterschätzen. Zwar hat er kein ESP wie der Smart, doch ist es den Daihatsu-Ingenieuren gelungen, ein überaus ausgewogenes Fahrwerk auf die Straße zu bringen. Gerade in Kurven neigt der Copen zwar zum Schwänzeln, doch macht er das auf eine immer beherrschbare und gutmütige Weise. Zumindest auf trockener Straße.
Beim Copen darf sich die linke Hand im Schalten üben: Denn der Winzling ist ausschließlich rechtsgesteuert zu haben. Doch davon sollte man sich nicht schrecken lassen. Man gewöhnt sich recht schnell daran.
Antrieb
Das pulsierende Herz des Copen mit 68 PS ist zwar winzig, aber dank Turbo sehr lebendig. Fazit: Motor und Fahrwerk des neuen Daihatsu harmonieren prächtig, das Blechdach ist ohne Tadel, nur ESP und ein niedrigerer Grundpreis wären angemessen.
Im Smart kommt noch mehr Fahrspaß auf. Er hat einen stärkeren Motor, eine bessere Sicherheitsausstattung und ist wahrscheinlich wertstabiler. Anstrengend sind Startvorgang und Verdeckmechanismus.
Fazit
Der Smart dürfte das technisch modernere Auto sein, gerade was auch das Crashverhalten angeht. Wer auf Nummer Sicher gehen will, nimmt den Smart; wer ein Auto mit Kult-Potential will, den Copen.
Technische Daten
Daihatsu Copen : 659 cm3 * 4 Zylinder, Turbolader * 50kW / 68 PS* 100 Nm * 6,0 l / 100 km (Super) * 170 km/h * 11,7 s (0 -100 km/h) * 18.000 Euro
Smart Roadster Coupé: 698 cm3 * 3 Zylinder, Turbolader * 60 kW / 82 PS * 110 Nm * 5,1 l / 100 km (Superplus) * 180 km/h * 10,9 s (0 -100 km/h) * 19.950 Euro
24.06.2003
Quelle: http://motorvision.sport1.de
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