Roadster-Vergleich: Offen & preiswert
Der Smart Roadster ergänzt die Zunft der offenen Zweisitzer. Der 82 PS starke und 18.330 Euro teure Neuling tritt gegen den Mazda MX-5 mit 110 PS (21.760 Euro) und gegen den MG TF (116 PS, 20.500 Euro) an.
Offen, Hinterradantrieb und preiswert - damit sind die Gemeinsamkeiten der drei Testkandidaten Mazda MX-5 1.6, MG TF 115 und Smart Roadster auch schon erschöpft: Beim Mazda ist das 1,6-Liter-Vierzylinder-Aggregat mit 110 PS unter der Fronthaube installiert. Der sechs PS stärkere Motor im MG TF ist quer hinter den Sitzen montiert. Und im Smart ist der nur 0,7 Liter große, 82 PS starke Dreizylinder-Turbo über der Hinterachse platziert.
Was die Leistungsentfaltung der Motoren betrifft, gibt sich das Mazda-Triebwerk durchzugsschwach und dreht nur sehr zäh hoch. Zudem braucht man hohe Drehzahlen, um einigermaßen mit MG und Smart mithalten zu können. Da tritt das Triebwerk des MG aus niedrigen Drehzahlen besser an und dreht bei Bedarf leichtfüßig hoch.
Ist das kleine Turboloch erst überwunden, legt auch der Smart Roadster überraschend stark zu. Dass der Smart Roadster in der Beschleunigung nicht schneller ist als der MG - 12,3 Sekunden von null auf 100 km/h -, liegt an der engen Abstufung der unteren vier Gänge des Sechsganggetriebes. Auch braucht der Turbolader nach dem Hochschalten etwas Zeit, um wieder Ladedruck aufzubauen. Beschleunigungsvorgänge erfolgen daher insgesamt ruckelig und unharmonisch.
Bei Kurvenfahrt lenkt der Smart zackig ein. Er umrundet Kurven mit geringer Seitenneigung und verhält sich dabei nahezu neutral. Lediglich im Grenzbereich drängt das Heck nach außen, was aber vom serienmäßigen ESP abgefangen wird. Dem MX-5 und dem MG TF ist ESP leider fremd, so dass eventuelle Eskapaden vom Fahrer selbst pariert werden müssen. Das gilt besonders für den MG TF. Beim Einlenken in enge Kehren schiebt der MG zunächst über die schmalen Vorderräder, anschließendes Lupfen des Gaspedals quittiert er mit einem nachdrücklichen Heckschwenk.
Sind erst einmal die Hüllen gefallen, stellt sich im Roadster selbst mit versenkten Seitenscheiben nicht jenes luftige Gefühl ein wie beim Mazda, da die Heckscheibe nicht versenkbar ist. Im Mazda sorgt die Frischluft für viel Wirbel hinter der steil stehenden Frontscheibe. Dagegen zieht es hinter der flach stehenden Scheibe im MG weniger.
Welchen Roadster also nehmen für den Frühlings-Trip zu zweit ins Grüne? Soll das lauschige Picknick am Ende einer kurvenreichen Landstraßen-Tour stattfinden, ist der Smart Roadster die erste Wahl. Geht es in die Berge, ist man mit dem kräftigen, wohlklingenden Antrieb des MG TF gut bedient. Der MX-5 empfiehlt sich, wenn hoher Komfort in Verbindung mit gutem Handling gefragt ist.
Wertung
Smart smart roadster Mazda MX-5 1.6 MG MG TF 115
Karosserie (80) 44 55 44
Fahrkomfort (80) 59 55 48
Antrieb (120) 56 54 69
Fahreigenschaften (120) 100 99 82
Sicherheit (100) 71 53 45
Eigenschaftswertung (500) 330 316 288
Umwelt (50) 42 30 32
Kosten (100) 85 76 75
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Gesamtwertung (650) 457 422 395
1. Smart Roadster: Tolle Fahreigenschaften und erstaunlicher Komfort bringen zusammen mit der guten Sicherheitsausstattung und den niedrigen Kosten den Gesamtsieg.
2. Mazda MX-5 1.6: Immer noch auf der Höhe der Zeit ist das agile Fahrverhalten. Wenig begeistern kann der schlappe Motor. Auch im Sicherheitskapitel verliert der MX-5 wertvolle Punkte.
3. MG TF 115: Einem vergleichsweise kräftigen Antrieb stehen unharmonische Fahreigenschaften, nur mäßiger Komfort und eine mangelhafte Sicherheitsausstattung gegenüber.
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