smart roadster club

Autobild vom 04.02.03
Datum: Montag, 31. März 2003 um 12:37 Uhr
Topics Presse


Autobild vom 04.02.03
Platz für ne Kiste Sprudel und zwei Personen – kennt man, das Prinzip.
Fährt weltweit inzwischen 440.000 Mal rum. Und macht ohne Frage Sinn, in
der Stadt. Außerhalb der 50-km/h-Zonen sieht das schon anders. Da kommen
auf jedes Auto 143 Parkplätze und auf jede Gerade 18 Kurven (oder so). Da
darf es dann gern ein bisschen mehr sein. Mehr Spaß, mehr Tempo, mehr Smart.

Wie das aussehen kann, war den Verantwortlichen offenbar klar: "Wir wollten
klassische Elemente wie kurze Überhänge und lange Haube mit 'state
of the art'-Technik kombinieren", sagt Andreas Renschler, Smart-Boss und
Executive Vice President der Mercedes-Benz Car Group. Das ist gelungen: roadster
und roadster-coupé fahren sich wie die "Hab kein Geld, aber Spaß
am Offenfahren"-Vehikel der Sechziger und Siebziger – Triumph Spitfire,
MGB, Frogeye und Co. Mit dem feinen Unterschied, dass Schweißausbrüche
wegen ausbrechender Hecks oder zögerlicher Bremsen nicht zu erwarten sind.
Und technische Eskapaden wie "heute fahr ich, morgen nicht" erst recht
nicht.


Was Roadster alt und roadster neu verbindet, ist das simple Konzept Heckantrieb
plus "wenig Kilo und ausreichend Pferdestärken gleich lecker Leistungsgewicht".
Bei den dreizylindrigen Smart-Zwillingen (698 ccm Hubraum) kommen unterm Strich
9,6 kg pro PS heraus. Zum Vergleich: Beim Frogeye waren es 13,5.


Weiterer Spaßbeschleuniger ist das überarbeitete Sechsganggetriebe.
Smart-typisch geht es sequenziell rauf (Ganghebel nach vorn) und runter (nach
hinten), wahlweise kann auch per Lenkradwippen (links runter, rechts rauf) geschaltet
werden. Beides bekommt dem 82-PS-Hüpfer besser als die Automatik. Der wurden
zwar die gleichen Optimierungen zu Teil wie bei der "2nd generation"
des city-coupé, selig macht sie Beschleunigungspuristen dennoch nicht
– trotz neuer Kickdown-Funktion.


Optisch sind die Fun-Zwillinge unübersehbar aus dem Hause Smart (sichtbare
Tridion-Sicherheitszelle, wechselbare Bodypanels, freundliche Grinse-Front).
Das ist natürlich gewollt: "Aus dem intelligenten Konzept für
die Stadt wurde eine smarte Idee für die Landstraße", so Renschler.


Bedeutet: Smart wird erwachsen, in vielerlei Hinsicht. Marketingdeutschmäßig
verklausuliert heißt das "Aufbruch vom Ein- zum Mehrprodukt".
Soll heißen: Aus dem Ei des Kolumbus in Sachen Parklückenausnutzung
wird ab April eine spaßorientierte Dreierbande. Und ab 2004 sogar eine
richtige Familie (Start Viersitzer "forfour").


Sollten sich alle vier behaupten, scheint eine Modell-Expansion mehr als wahrscheinlich.
Vielleicht ein Van obendrauf? Oder ein Geländebuggy im Stil des Crossblade?
"Es bleibt aufregend bei Smart, auch über 2004 hinaus", versichert
Renschler. Die Antwort auf die Frage, welches der Spaßgetiere in absehbarer
Zeit wohl das "Best of four"-Produkt sein wird, bleibt er allerdings
schuldig.


"8000 bis 10.000 Stück pro Jahr" seien geplant, das klingt fast
zu pessimistisch. Denn roadster und roadster-coupé werden wohl nicht
nur im Lager von MX-5 und Fiat Barchetta räubern, sondern auch in den eigenen
Reihen. city-coupé-Fahrer, die beim Händler ihres Vertrauens einen
Blick oder gar eine Probefahrt riskieren, werden getreu des neuen Smart-Slogans
"open your mind" schnell feststellen, dass die flachen Ableger mindestens
genauso hipp sind wie der Ur-Smart, aber deutlich mehr Auto bieten – sei
es bei den Abmessungen (3,43 statt 2,50 Meter), bei der Motorisierung (60 statt
45 bzw. 35 kW), bei der Beschleunigung (null auf 100 in 10,9 Sekunden) oder
bei so schnöden Aspekten wie Zuladung (roadster-coupé 248 statt
150 Liter – ohne umgeklappten Beifahrersitz).


26 Monate Entwicklungszeit stecken in den Fun-Zwillingen. 35 Prozent der Teile
sind identisch mit denen des city-coupé, der Rest – und damit auch
der Unterschied zwischen roadster und roadster-coupé – kann im
Stammwerk Hambach flexibel montiert werden. Kapazitätsprobleme, weil bislang
noch nicht klar sei, wie sich die 10.000 Einheiten auf die zwei Modelle verteilen,
erwarten die Verantwortlichen nicht.


Süchtig auf Kurven machen beide, vom Temperament gibt es dennoch kleine
Unterschiede: Der 790 Kilo schwere roadster (175 km/h Spitze) wirkt "smarter".
Sein 25 Kilo schwererer Coupé-Ableger (180 km/h) kommt dank serienmäßiger
205-Reifen etwas strammer daher, wirkt alles in allem erwachsener. Beide Modelle
gibt es sowohl mit elektrisch betätigtem Softtop, das sich bei montierten
Dachholmen (gleiches Prinzip wie beim Smart Cabrio) während der Fahrt öffnen
und schließen lässt, als auch mit zweiteiligem Hardtop.


Für Sicherheit sorgt wie üblich die Tridion-Sicherheitszelle mit
integriertem Überrollbügel. ESP mit integriertem ABS und zwei Airbags
sind serienmäßig an Bord. Zum Start im April gibt es für den
roadster noch einen passenden Heckträger und fürs roadster-coupé
ein speziell auf die zwei Kofferräume (vorn und über dem Heckmotor)
zugeschnittenes Gepäckset. Damit steht der Eroberung der Landstraße
dann endgültig nichts mehr im Weg. Mit Ausnahme der Finanzen. Denn Schnäppchen
sind die Kurvenfresser nicht.


Die Preise • smart roadster (46 kW, ab Sommer 2003) 14.990 Euro •
smart roadster (60 kW) 18.330 Euro • smart roadster-coupé (60 kW)
19.950 Euro.




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