Habe gerade den "Dachreiniger" Artikel gelesen. Muß ich das wirklich alles tun?? Und vor allem regelmäßig???
Ich liebe mein SC und dampfe es regelmäßig ab, aber darüber hinaus dachte ich, daß es ein normales Auto ist, bei dem die einzige Servicetätigkeit das Benzin-Nachschütten ist. Den Rest macht die Werkstatt.

Hab ich mich da wirklich getäuscht? Regnet es mir irgendwann durch´s Verdeck, wenn ich es nicht regelmäßig imprägniere??

reach

"Thread wieder hoch"

Zitat:

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registrierter Benutzer
Dreieich / Frankfurt Verfasst am: Di 29 Nov, 2011 15:50 Titel: ---------------------------------------------------------------------------
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"Ich habe bei meinem Cabrio nur die besten Erfahrungen mit SC1032190 (Lotus Protectant Set) von Swizöl gemacht. Das kostet zwar 90 Euro, aber es ist jeden Cent Wert. Leider funktioniert es nur dann richtig gut, wenn man vorher mit SC104310 (Farbic) für 34 Euro das Dach mal wirkllich tiefengründlich reinigt. "
Das übliche dümmliche Swizzöl-Geschwätz.
Ich handele mit Cabrioverdecken seit 15 Jahren und denke dass ich davon etwas verstehe. Egal was irgendwelche Deppen dazu sagen: (nicht zu alter) Verdeckstoff ist IMMER wasserdicht, weil Ober- und Untergewebe des Verdeckstoffs mit einer Schicht aus wasserdichtem synthetischen Kautschuk "zusammengeklebt" werden. Eine Imprägnierung ist ab Werk im Obergewebe, weil dadurch Wasser vom Stoff abperlt und das neue Auto damit nach Kauf schön aussieht. Diese wäscht sich nach einiger Zeit raus. Nachträglich aufgebrachte Imprägnierungen waschen sich schneller raus. Eine nachträglich aufgebrachte Imprägnierung läßt das Wasser anfangs auch schön abperlen. Wer sich an diesem Effekt erfreuen will , kann diese viiiel zu teuren "Süppchen" auftragen. Ein Autotür wird durch Politur auch nicht wasserdichter, aber schöner. Nasser Verdeckstoff kann mit Imprägnierung auch besser gefallen. Wasserdichter wird er nicht. Genau so wenig wie aus einer Luftmatraze die Luft entweicht, wenn der Stoff nicht imprägniert ist. Stoff, der ebenfalls auf der Innenseite gummiert ist.
Ein Mitarbeiter des weltgrößten Verdeckstoffherstellers riet mir von Imprägnierungen ab ! ! !
Einer meiner Verdecklieferanten verkauft an Endkunden auch "Verdeckimprägnierung". Auf meine Frage, warum er diesen nutzlosen Mist verkauft, sagte er mir grinsend, dass Kunden es gerne kaufen und Geld bekanntlich nicht stinkt.
Ich biete so einen Unfug grundsätzlich nicht an. ALLE Verdeckanbieter verkaufen gerne "Blubberwasser" für 25 Euro, dass sie für 5 Euro eingekauft haben.
Wenn Verdeckstoff älter als 10 Jahre ist und das Fahrzeug die meiste Zeit draußen gestanden hat, wird die Kautschukschicht langsam porös. Die Sonne macht den Stoff kaputt und nicht die Zeit, Kälte oder Wasser. Dann könnte es sinnvoll sein Verdeckstoff öfters zu imprägnieren, weil durch das Abperlen an der Oberfläche potentieller Wasserdurchgang durch den Stoff gemindert werden könnte. Sicher ist das nicht. Mein EV12 Verdeck hat selten Sonne gesehen. Es ist in der Fläche dicht, obwohl es 23 Jahre alt ist und nie imprägniert wurde. Eine Imprägnierung hat auch keine Pflege- Erhaltungs- oder Schutzfunktion, die die Lebensdauer des Verdecksstoffs erhöht.
Der kluge Mann wäscht sein Verdeck 4 mal im Jahr mit biligstem Haarwaschmittel , warmem Wasser und einer weichen Bürste. Die Imprägnierung danach wäre reine Kosmetik, die man am trockenen Verdeck eh' nicht sieht. Vorsicht: Hochdruckreiniger "fräsen" alte Nähte weg.
Weiteren Diskussionen über neueste Technologie a la "Nano-Dummerlemist" ohne mich.
Mit freundlichen Grüßen Wolfgang XXXXXXX

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Vielen Dank, sehr informativ und hilfreich!
Ende.

Also mein 2tes Golf 3 Cabrio hatte ein Stoffdach welche ich auch nie imprägniert habe, denn der Stoff ist ja nicht die dichtende Lage sondern für die Optik. Ich habe den Golf als 10 jährigen mit einem TOP-Dach verkauft

Mein SRC Dach wurde auch noch nie imprägniert. Logisch ist das irgendwann durch Betätigung und Alterung die Stofffäden brechen werden oder aufribbeln. Da hilft auch keine Imprägnierung

@ tufftuff : ich habe das per Mail erhalten, den Herrn XX kenne ich auch nicht.

Ich werde für meinen Teil das Dach nach wie vor reinigen und imprägnieren.
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es richtig ist und am Ende werde ich mit einem satten Schwarz und sauberen Dach belohnt.

Mein Bauchgefühl tickt genau anders herum.

Ich habe bisher nicht imprägniert. Ich nehme dabei an, dass ein solches Mittel nicht dauerhaft und effektiv vor UV-Einstrahlung schützen kann. Der wirksamste Schutz gegen UV-bedingte Alterung ist folglich, den Wagen im Schatten zu parken (Carport etc). Ihr könnt es natürlich auch mit einer dicken Schicht LSF-50-Sunblocker probieren

Undicht wird das Dach, wenn die verschiedenen Schichten wegen Materialermüdung spröde und rissig werden. Das gilt sowohl für die abdichtende Mittelschicht als auch die Stofflage. Die Materialermüdung zu verzögern ist also das Ziel. Ich bezweifle, dass dies mit diversen chemischen Mittelchen eindeutig gelingt.

Im Gegenteil: Oftmals sind die Imprägnierer mit Fungiziden und weiteren chemischen Stoffen ausgestattet, welche wiederum Zerfallsprodukte hinterlassen, welche dann das Material schädigen und verunreinigen können.

So wundert es mich gar nicht, wenn ich auch folgende Empfehlungen finde:
"F: Muß ein Cabrio-Verdeck nach längerem Gebrauch wieder imprägniert werden?
A: Nein, sowohl das Textil- als auch das Kunststoffverdeck haben eine Art Schutzlackschicht auf der Oberflächen, die ein Imprägnieren unnötig machen. Imprägniermittel können diese Schutzschicht sogar beschädigen."

Letzten Endes ist das Cabriodach ein Verschleißteil...

Und die grundsätzliche Frage bleibt: Will ich mich, mein Auto und meine Umwelt mit mir unbekannten chemischen Giften belasten, wenn der Nutzen so unklar ist, wie hier?